A. X. experimentiert als Bildhauerin zunächst mit
abstrakten Kompositionen
und − als Studie zu ihren
Impressionen aus der Medien-, Konsum- und Werbe-
welt − mit Pop Art. Gleichzeitig weckt die
Auseinandersetzung mit den Skulp-
turen der Meister der
toskanischen Renaissance ihr Interesse an den Aus-
drucksmöglichkeiten der figurativen Darstellungsweise, die sie bald
mehr reizt
als die gegenstandslose Gestaltung
oder die Gegenständlichkeit abstrakter
Kombinationen aus realitätsbezogenen Objekten.
Im Lauf ihres mehrjährigen Aufenthalts in Mailand widmet sie sich
unter dem
Einfluss der direkten Begegnung mit den Werken
einiger bedeutender italieni-
scher Bildhauer − besonders
Giacomo Manzù und Marino Marini − vor allem
dem Thema Mensch. Bei der
Umsetzung ihrer Motive distanziert sich A. X.
von den üblichen Zuordnungszwängen und lässt sich bei der Wahl der
stilisti-
schen Mittel weder von gängigen
Trends noch von traditionellen Tendenzen
eingrenzen.
Die hier präsentierten Arbeiten zeigen eine Auswahl von in Material und
Aus-
führung unterschiedlichen Plastiken
in klassischer und moderner Form, in
Bronze und Mischtechnik, auf einem Sockel
und als Installation. Die mei-
sten Sujets spielen auf eine
nur scheinbar sichtbare Wirklichkeit an, auf
Wahrheiten, die die Existenz des
Gegensatzes einbeziehen: Eine Perspek-
tive, die Raum lässt für gedankliche Gaukelspiele und unter der
Oberfläche
verborgene Widersprüche −
Visionen kontinuierlicher Gratwanderungen in
der Schwebe zwischen Erwartung und
Erfüllung, Fiktion und Realität, Ernst
und Komik.
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